Moderne Geräte schützen das Leben unserer Feuerwehrmitglieder
Atemschutz-Technik
Atemschutz ist aus den Einsatztätigkeiten der Feuerwehr nicht mehr wegzudenken. Atemschutzgeräte schützen die Einsatzkräfte vor Rauchgas und weiteren Atemgiften.
Die Anfänge der Atemschutz-Technik
Die Notwendigkeit des Atemschutzes hat sich im Laufe der Zeit stark verändert.In den Anfangsstadien des Feuerwehrwesens waren sogenannte Feuerknechte im Einsatz gegen das nur schwer zähmbare Wesen Feuer.
Lange Zeit hatten die Feuerknechte keinen Schutz vor schädlichem Rauch und Qualm bei Bränden. Es wurde auch kein Bedarf gesehen. Im Gegenteil, es galt als Mut- und Bewährungsprobe, weitestgehend ungeschützt in brennende Gebäude einzudringen.
Der einzige Schutz war der Bart. Dieser wurde einfach zwischen die Zähne geklemmt und die Luft durch den Mund eingesogen - je dichter der Bartwuchs, desto höher lag die Filterwirkung gegen Ruß und Rauch.
Später wurde der Mundschwamm als persönliches Atemschutzmittel des Feuerwehrmannes eingesetzt
Entwicklung im 19. Jahrhundert
Zum Ende des 19. Jahrhunderts änderte sich die Lage, als die ersten Rauchhelme entwickelt wurden. Es waren lederne Helme, die den ganzen Kopf umschlossen und vorne ein Sichtfenster besaßen. Mit Hilfe eines fuß- oder handbetätigten Blasebalgs wurde dem Rauchhelmträger über lange Schläuche Frischluft zugeführt.
Im Wandel der Zeit haben sich einerseits die zu bewältigenden Einsatzaufgaben der Feuerwehren geändert, so kommt der Atemschutz heutzutage nicht nur bei Bränden zum Einsatz, sondern auch bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen oder Personenrettungen wo keine atembare Luft mehr vorhanden ist.
Andererseits haben sich auch die Verarbeitungstechnologien und Materialien der Atemschutzgeräte geändert.Durch diese ständige Weiterentwicklung der Atemschutztechnik stehen den Feuerwehren heutzutage modernste Atemschutzgeräte zur Verfügung die optimal an ihre Einsatzaufgaben angepasst wurden.
Ein modernes Atemschutzgerät
Das Atemschutzgerät besteht aus der Trageplatte mit Druckminderer, dem Lungenautomat der Atemluftflasche und der Vollmaske. Um einen festen und angenehmen Sitz zu gewährleisten ist die Trageplatte Gepolstert, und die Schulter und Bauchgurt einstellbar.
Die Atemluftflaschen sind aus Stahl oder Kunststoffverbundmaterial gefertigt.Die Atemluft wird in den Atemluftflaschen je nach Type auf einen Druck von 200 oder 300 bar komprimiert. Der auf der Trageplatte montierte Druckminderer reduziert den Luftdruck der Atemluftflasche von 200 bzw. 300 bar auf den sogenannten Mitteldruck von 5 bis 8 bar.
Der Lungenautomat ist eine atemgesteuerte Dosiereinrichtung, die den Mitteldruck des Druckminderer auf einen vom Menschen atembaren Niederdruck (im Millibar-Bereich) reduziert und nur die Luftmenge freigibt, die man einatmen kann.
Unterschieden wird bei Lungenautomaten grundsätzlich in Überdruck- und Normaldruckgeräte. Beim Überdruckgerät sorgt der Lungenautomat für einen kontinuierlichen Überdruck in der Maske, um ein Eindringen von Schadstoffen bei kleineren Undichtigkeiten zu verhindern.
Ist der Luftvorrat in den Atemluftflaschen fast aufgebraucht ertönt bei 55 bar +/- 5 bar ein nicht zu überhörendes Pfeifsignal, das den Geräteträger darauf hinweist, dass sein Atemluftvorrat fast verbraucht ist. Die Atemschutzgeräte und Masken müssen nach jedem Gebrauch gereinigt, desinfiziert und geprüft werden. Dies wird in den Feuerwehren durch den Sachbearbeiter Atemschutz (SBAS) durchgeführt.
Atemschutztechnik in Niederösterreich
- ca. 9.500 Atemschutzgeräte
- über 40.000 Pressluftflaschen
Mario Glocker
Abteilungsleiter ZAW, Sachbearbeiter Atemschutz
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