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02.12.2016

Durchbruch: Hepatitisimpfungen werden bezahlt!

Jahrelang kämpften die freiwilligen Feuerwehren dafür, dass die Kosten für die Hepatitisimpfungen vom Gesundheitsministerium übernommen werden. Jetzt gibt es endlich eine Lösung.

Jahrelang kämpften die freiwilligen Feuerwehren dafür, dass die Kosten für die Hepatitisimpfungen vom Gesundheitsministerium übernommen werden. Bis vor wenigen Tagen hat man uns immer wieder die kalte Schulter gezeigt. Um seine Mitglieder dennoch zu schützen, hat der NÖ Landesfeuerwehrverband 2013 eine Eigeninitiative gestartet und drei Sponsoren (Hypo NÖ, Land NÖ, NÖ Gebietskrankenkasse) für eine einmalige Impfaktion gewinnen können. Seitdem herrschte Stillstand. Jetzt gibt es endlich eine Lösung. Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka hat heute zugesagt, dass sein Ministerium die Impfkosten (3 Millionen Euro für bundesweit ca. 30.000 Feuerwehrleute) übernehmen wird.

Mit Hilfe einzelner Politiker und engagierter Medien haben wir vor Wochen neuerlich einen Anlauf zur Kostenübernahme der Hepatitisimpfung unternommen. Und abermals hatte uns das Gesundheitsministerium wissen lassen, dass die freiwilligen Feuerwehren nicht in die berufliche Risikogruppe aufgenommen werden Zynische Argumentation: Weil noch kein einziger Fall bekannt sei, wo sich ein Feuerwehrmann im Einsatz mit Hepatitis infiziert hätte.

NÖ Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner: "Davon, dass nachweislich schon FF-Mitglieder aus Niederösterreich bei schweren Verkehrsunfällen mit an Hepatitis infizierten Unfallopfern in Kontakt geraten sind und sich anschließend einer ärztlichen Kontrolluntersuchung mit wochenlanger Wartezeit auf einen Befund unterziehen mussten, davon sprach niemand. Kann jemand erahnen, welche Ängste die Betroffenen oder auch deren Familienmitglieder in dieser Zeit ausstehen? Gott sei Dank hat sich noch kein Feuerwehrmitglied mit Hepatitis infiziert."

Trotz aller Rückschläge hatte sich die Feuerwehr vorgenommen, den Kampf um die Gratis-Hepatitisimpfung nicht aufzugeben. So wie sie auch weiterhin um das Leben schwer verletzter Unfallopfer kämpfen wird. Dafür hätten wir uns schon vor Jahren erwarten dürfen, nach derartigen Einsätzen nicht auch noch selbst schwer zu erkranken. Das wollen ja beispielsweise Piercer, Fußpfleger, Tätowierer, Prostituierte oder Leichenbestatter ja auch nicht. Diese Berufe zählen schon lange zu den Risikogruppen. Denen wird die Hepatitisimpfung von der öffentlichen Hand bezahlt.

Dass jetzt Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka, für die Feuerwehren die Kohlen aus dem Feuer holt und die Hepatitisimpfungen aus seinem Budget finanzieren wird, ist ein großer Tag für die freiwilligen Feuerwehren in ganz Österreich. Der Innenminister war politisch viele Jahrzehnte in NÖ aktiv und weiß daher um die Sorgen der freiwilligen Feuerwehrmitglieder.

Der Dank gilt aber auch all jenen, die uns am Weg zu diesem Erfolg unterstützt haben. Sie tragen künftig dazu bei, dass Feuerwehrmitglieder nicht mehr zittern müssen, sich bei schweren Verkehrsunfällen mit Hepatitis zu infizieren. Der Weg zum Ziel war ein langer und sehr beschwerlicher. Jetzt haben wir das, was wir wollten: die Gratis-Hepatitisimpfung.

Text: Franz Resperger

Foto: Matthias Fischer